22.02.2010

Über der Hanomag thront das T


Für Ende März ist der Einzug eines Telekom-Servicecenters in die alten Fabrikgebäuden der Hanomag angekündigt. Aber schon seit einiger Zeit macht sich das Markenzeichen, das T, am höchsten Gebäudeteil an der Göttinger Straße in beiden Richtungen bemerkbar.

Interessant wird, was aus dem alten Telekom-Hochhaus hinter dem Bahnhof nach dem Umzug wird. Droht hier großflächiger Leerstand?

21.02.2010

Vom Haschplatz zum "Schmuckstück"



Nach der renovierten Baggi, hat am Donnerstag der nächste neue alte Mieter, die Kinos am Raschplatz mit Graffiti, Fairbanks, Hollywood und Colosseum seine Wiedereröffnung gefeiert. Seit Freitag läuft der Spielbetrieb in einem von grundauf saniertem Gebäudeteil des Raschplatzgebäudes 5 mit vergrößertem Foyer wieder.


Bild: Grundriss des Kino am Raschplatz, Quelle: kinoamraschplatz.de

Das Kino ist nach der Spielbank, die auf drei Ebenen (-1 bis 1) 6000 m² belegt der zweitgrößte Mieter im neuen "RP 5".
Weitere Mieter sind die Polizei mit einer Niederlassung unter der großen Freitreppe vor der Baggi und ein MäcGeiz-Laden unter dem Kino am Raschplatz in der -1-Ebene.

Der ehemals auch wegen der an diesem Ort florierenden Drogenszene Haschplatz genannte Raschplatz hat seine erste Sanierung seit gut 30 Jahren fast hinter sich und wird laut Oberbürgermeister Stephan Weil ein "echtes Schmuckstück".
Auch wenn die Architektur an einigen Stellen zu wünschen übrig lässt, kann man dennoch von einer deutlichen Aufwertung dieses Stadtraumes sprechen.
Es wird vor allem von der "Bespielung" des Platzes abhängig sein, ob sich der Platz hinterm Bahnhof zu einem beliebten Aufenthaltsort entwickelt.
Bei den meisten Anliegern liegt der Schwerpunkt auf abendlichen oder nächtlichen Veranstaltungen (Spielbank, Baggi, Studio 6, Cinemaxx und Kinos am Raschplatz) oder sie sind kein Publikumsmagnet wie die geplante Polizei-Niederlassung oder sie sind ein MäcGeiz laden...
An der Stelle des geplanten Billigladens hätte ich mir gut eine Gastronomie vorstellen können, die im Sommer auch Außengastronomie anbietet.
Das Problem, das sich anbahnt, ist, dass der Platz tagsüber kaum Angebote liefert.
Man muss abwarten, was der geplante Umbau der Sparkasse in der -1-Ebene für weitere Akzente für den neuen Platz setzen kann.

19.02.2010

Architektenwettbewerb Sprengel Museum

Die Preisgerichtssitzung findet nicht, wie angekündigt, am 18. und 19. Februar 2010, sondern erst am 25. und 26. Februar 2010 statt.
Die Entwürfe werden daraufhin vom 1. März bis 31. März 2010 im Sprengel Museum öffentlich ausgestellt.

17.02.2010

Ein Bauwerk als Politikum

Letzten Samstag wurden die Entwürfe für einen Umbau des Landtags vorgestellt. Der erstplatzierte Entwurf sieht so aus:


Quelle: competitionline.de

Das Politikum

Ob der alte Oesterlen-Plenarsaal abgerissen wird und der Glastempel des Architekten Yi gebaut wird, entscheidet in ein paar Wochen eine Kommission aus Vertretern der Landtagsfraktionen.
Es kommt gar nicht mehr darauf an, was einzelne Politiker oder gar die Bevölkerung möchten, sondern nur was die Parteien als Gesamtheit vorhaben.
Grüne und Linke sind gegen einen Abriss, hauptsächlich aus finanziellen Gründen.
Die SPD ist unentschlossen, wird wohl aber auch für den erstplatzierten Entwurf stimmen, weil Stephan Weil, OB von Hannover, den Entwurf befürwortet.
CDU und FDP wollen den Landtagsneubau. Allen voran Hermann Dinkla, der Landtagspräsident, der sich vehement für einen Neubau einsetzt.

Die Architektur

Der Glastempel Yis entspricht voll dem Zeitgeist (der Architekten). Auf die Verlogenheit der angeblichen Transparenz, die Architekten und Politiker so gerne in dem Landtag hätten, möchte ich gar nicht eingehen. Das wurde hier und in einem ziemlich guten Leitartikel der HAZ von vorgestern getan.
Mag der Entwurf Yis von der Leineseite noch ganz gut aussehen, offenbaren sich die Schwächen insbesondere beim Blick von der Leinstraße aus.
In einem Abstand von 14 Metern zum Leineschloss steht der neue Plenarsaal und entwickelt keinerlei Bezug zu dem klassizistischen Bauwerk - und das obwohl Yi versucht hat, "kongenial mit Laves zu arbeiten". Der arme Laves würde sich im Grab umdrehen. Er selbst hatte um 1820 einen Entwurf zur Vervollständigung des Leineschlosses durch einen Ostflügel erarbeitet, der aber nie verwirklicht wurde:


Quelle: landtag-niedersachsen.de

Der Entwurf Laves hätte sowohl die Symmetrie in der Leinstraße links und rechts des Portikus hergestellt, als auch die Symmetrie vom Waterlooplatz aus.

Einige der eingereichten Entwürfe für einen neuen Plenarsaal nahmen diese Idee auf, schieden aber entweder gleich aus (nps tchoban voss aus Berlin):

oder erhielten nur eine Anerkennung (Fritze und Mueller-Giebeler aus Ahlen):

Quelle: HAZ.de, competitionline.de

Insgesamt gesehen muss man sagen, dass der Neubau eines Plenarsaals am alten Leineschloss ein Problem ist.
Ein direkter Anbau sieht in den meisten Fällen nicht besonders gut aus, ein Solitärbau lässt das Schloss verstümmelt zurück.

Ab 22. Februar werden alle Entwürfe öffentlich in der unteren Wandelhalle ausgestellt. Geöffnet täglich von 10.00-18.00 Uhr (bis zum 7. März).
Das werde ich mir angucken.

Nachtrag: Ein Entwurf, der mir auch gut gefällt und den ich mir auf jeden Fall nochmal genauer anschauen werde, ist dieser hier von Mijic Architects aus Italien:

Architektonische Extravaganz, gleichzeitig aber eine gerade Front zur Leinstraße.
Das Modell reicht leider nicht um sich eine ausführliche Meinung zu bilden.

12.02.2010

Die Stadt mit dem gewissen N.I.C.H.T.S.

Nur Informierte sChätzen Hannovers Tolle Seiten © ;)

09.02.2010

Selbstironie

Ich überlege im Moment ernsthaft meinen Blog in "Die Stadt mit dem gewissen Nichts" umzubenennen, zumindest im Untertitel.
Mir gefällt der Slogan, der in der Diskussion um Hannovers Außendarstellung hier aufgegriffen wurde, immer besser.
Ein wenig Selbstironie kann ja auch nicht schaden.
Seinen Zweck als Marketinginstrument würde er wohl nicht erfüllen, wohl aber auf ironische Art und Weise Hannovers Imageproblem verdeutlichen.

Denn natürlich hat diese Stadt auch das gewisse "Etwas", nur nicht so einprägsam wie Hamburg und der Hafen, München und das Oktoberfest, Köln und der Dom, Berlin und das Brandenburger Tor usw.
Auf lange Sicht sollen vermutlich die Herrenhäuser Gärten samt Schloss diese Funktion für Hannover übernehmen.

08.02.2010

Städtebau und Architektur in den 70ern (2)

Ein interessanter Spiegel-Artikel zu Hannovers zweitem großen Stadtumbau nach dem 2. Weltkrieg.
Der Artikel ist am 01. August 1977 erschienen und ist zu Recht sehr kritisch (im negativen Sinne) geschrieben. Die "Stadt der Großkomplexe" wird hier schon direkt nach Fertigstellung als unschön und kalt beschrieben.

Ganz im Gegensatz dazu hatte der Spiegel am 3. Juni 1959 in seinem Artikel "Das Wunder von Hannover" noch sehr positiv und anerkennend über Hannovers stadtplanerische Leistungen berichtet.

07.02.2010

Architektenwettbewerbe (2)

Wie konnte ich diesen Wettbewerb vergessen?! ;)

Hannover City 2020+
Erörterungsveranstaltung 1: 04. März 2010, 19 - 22 Uhr
Preisgericht 1. Phase: 5. März 2010
Preisgericht 2. Phase: 18. Mai 2010
Erörterungsveranstaltung 2: 03./04. Juni 2010



"In der 1. Phase erfolgt eine Bearbeitung der süd-westlichen Innenstadt durch alle Teilnehmer, in der 2. Phase eine vertiefende Bearbeitung der 4 Interventionsorte durch jeweils 3 - 4 Teams."

Quelle: Hannover.de

03.02.2010

Architektenwettbewerbe

Demnächst sind die drei wichtigsten Architektenwettbewerbe, die zur Zeit in Hannover laufen, beendet und die Ergebnisse werden vorgestellt:

12./13. Februar 2010: Landtag Niedersachsen - Neubau oder Umbau
18./19. Februar 2010: Sprengel Museum Hannover - Erweiterungsbau
30. März 2010: Schloss Herrenhausen - Neubau mit Rekonstruktion der Fassade

Drei entscheidende Projekte, die Hannover hoffentlich nachhaltig bereichern.

02.02.2010

Zurück in den 70ern

In Hannovers U-Bahn-Station Waterloo (völlig unverständlich, warum die weiter so heißen darf, findet man Waterloo doch in Belgien und nicht in Hannovers Stadtplan ;)) fühlt man sich gelegentlich in eine andere Zeit versetzt.
Die Station, die als eine der ersten in den 70ern fertiggestellt wurde, sieht auch heute noch (fast) genauso aus wie damals.
Und nun habe ich vor Kurzem diese Werbung entdeckt:



Scheinbar eine Werbung aus der Zeit, als die U-Bahn noch ganz neu war.